Erwin Lauterwasser, der Initiator des Winterbergprojektes in Schierke ist verstorben

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Erwin Lauterwasser ist mit 93 Jahren verstorben. Ich habe ihn 1990 bei einer Tagung in der Sportschule Bad Blankenburg kennengerlernt; er hielt damals das Grundsatzreferat zum Thema „Sport und Umwelt“.

Es war die Zeit des Umweltplanes 2000 im Deutschen Skiverband (DSV) mit dem Erwin Lauterwasser als Vorsitzender des Umweltbeirates im DSV bemüht war die Belange des Skisportes mit den Anforderungen der Umwelt in Einklang zu bringen.

Erwin Lauterwasser war Forstpräsident in Freiburg i.Br. und u.a. Vizepräsident im Deutschen Skiverband.

Bad Blankenburg bot damals Gelegenheit Erwin Lauterwasser auf die Situation in Schierke anzusprechen, als sich unmittelbar nach der Wiedervereinigung der Konflikt zwischen den Ansprüchen des Skisportes und denen des Nationalparkes Hochharz abzeichnete.

Es war der Start einer tiefgründigen und geduldigen Beratung eines bedeutenden Bausteins der Entwicklung Schierkes durch Erwin Lauterwasser, der Nutzung der außerordentlichen Potenziale des Ortes und der umliegenden Berge durch ganzjährige Angebote vor allem durch Herstellung einer Verbindung zum benachbarten Braunlage über den Berg bei gleichzeitiger Einbeziehung des Nationalparkes.

Das 1993 entwickelte integrale Konzept „Schierke 2000“ trug seine Handschrift; die Folgeprojekte wie „Natürlich.Schierke“, „Das Winterbergprojekt“ und weitere fußen darauf.

Es war der Beginn einer langen Freundschaft mit ihm, die schnell auch die mit dem damaligen Leiter des Nationalparkes Hochharz Peter Gaffert einschloss.

Gemeinsam mit vielen Partnern in Schierke und später der Stadt Wernigerode, dem Nationalpark, dem Landkreis Wernigerode mit dem damaligen Landrat Dr. Michael Ermrich und dem Förderverein für Skisport und Naturschutz im Harz e.V. wurde in vielen Sitzungen in Schierke, oftmals bis in die Nacht in der Pension Andrä oder im Hotel Bodeblick über das Projekt am Winterberg beraten.

Erwin Lauterwasser initiierte mehrere interministerielle Arbeitsgruppen und Spitzentreffen mit den zuständigen sachsen-anhaltinischen Ministern, um eine Lösung für die die nicht einfach Situation in Schierke zu erreichen; Fahrten nach Göttingen, um Erwin Lauterwasser vom Zug abzuholen gehörten über viele Jahre zum Alltag.

In der Erwartung der Umsetzung des gesamten Winterbergprojektes unterstützte Erwin Lauterwasser 2003 durch finanzielle Mittel der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) den umweltschonenden Bau der Wettkampfloipe sowie den Bau des Loipenhauses (2008).

Als Ehrenvorsitzender des Beirates für nachhaltige Skisportentwicklung und Umwelt lag im bis zuletzt die Entwicklung in Schierke am Herzen.

Als international anerkannter Ratgeber für den umweltschonenden Bau von Skisportanlagen war Erwin Lauterwasser tatsächlich unzählige Male im Schierker Winterbergebiet unterwegs, um fachlich fundamentiert mit Freunden und Kritikern Lösungen für die Umsetzung des Schierkeprojektes zu besprechen.

Im Juli 2021 besuchte uns Erwin Lauterwasser mit seiner Familie im Loipenhaus und regte den dringenden Bau einer Wasserversorgung an, er wollte sich für den Start der Finanzierung mit einem symbolischen Betrag am ersten Meter beteiligen…

Dr. Rüdiger Ganske
Präsident Skiverband Sachsen-Anhalt

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