Wintersportler dominieren in Großenhain und Jessica Löschke schnuppert Olympia(Ab-) Luft

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Nachdem die Skilangläuferin Jessica Löschke vom TSV Leuna e.V.  den ganzen April entspannte, da Ferien und Klassenfahrten auf dem Programm standen, geht es im Mai wieder richtig los.
Einen Tag nach ihrem 17. Geburtstag machte sie sich zusammen mit ihrer Freundin und Trainingsgefährtin von der Sportschule in Oberwiesenthal Anna-Maria Dietze auf den Weg nach Großenhain.
Am „Tag der Arbeit“, dem 1.Mai, fand in der Skaterhochburg Großenhain der traditionelle Halbmarathon im Speedskating auf dem welligen 5 x 4,2 km Rundkurs statt. Und dort ging es ordentlich zur Sache, war doch auch Olympiasiegerin Claudia Pechstein, Masters-Weltmeisterin Ute Enger, Vorjahressiegerin Stephanie Reuter und Skaterass Sabrina Rosso mit dabei.
Auf Großenhain freute sich die 45-Jährige Claudia Pechstein, da es keine flache, sondern eine ziemlich selektive Strecke mit heftig wechselnden Windverhältnissen ist und daher ein gutes Vorbereitungstraining darstellte. Genau die gleichen Beweggründe wie bei den Nachwuchs-Skilangläuferinnen.
Ute Enger, auch noch Vereinsvorsitzende in Großenhain ist selbst einen Großteil der Piste mit dem Auto abgefahren, um sich davon zu überzeugen, dass keine Schlaglöcher und Hindernisse die Skater gefährden konnten. Für Claudia Pechstein ein wichtiger Aspekt, denn sie hat Olympia 2018 in Pyeongchang/Südkorea vor Augen. Es wären ihre 7. Olympischen Winterspiele und dem ordnet sie alles unter. Verletzungen kann sie nicht gebrauchen und so wird sie nirgendwo ein Risiko eingehen, meinte die Langstrecken-Spezialistin. Mit ihren 45 Jahren ist sie noch immer die erfolgreichste deutsche Athletin.
Aber die beiden Nachwuchs-Skilangläuferinnen haben den Spezialisten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 31,5 km/h ordentlich eingeheizt. Aus einer anfänglich 9-Mann starken Spitzengruppe fielen Runde um Runde die Läuferinnen ab, was auch den starken Winden und den ständigen Attacken von Claudia Pechstein zu verdanken war. Sie testete Runde um Runde in den langen Abfahrten ihre Mitkonkurrentinnen, indem sie mit ihren langen Eisschnelllaufschritten in den Abfahrten eine Geschwindigkeit vor legte, die kaum einer folgen konnte und so mussten die beiden Mädels auf den Geraden und Anstiegen immer wieder mit viel Kraft das Loch zu fahren und bergauf sogar der Olympiasiegerin Windschatten boten. So das sie in der vierten Runde nur noch zu Dritt waren. Zwei Kilometer vor dem Ziel wieder das gleiche Spiel und nun konnten Jessica Löschke und Anna-Maria Dietze nur noch auf Sichtweite zu Claudia Pechstein bleiben. Während Claudia Pechstein mit all ihrer Erfahrung nichts mehr anbrennen lies, kämpften die jungen Wilden um die verbliebenen Podestplatzierungen. Jessica kam im Endspurt nach 40:11min. gerade einmal 100m Rückstand hinter Claudia Pechstein ins Ziel und belegte den 2. Platz von allen Damen über diese Strecke vor Anna-Maria Dietze in 40:21 min. das bedeutete für Jessica Löschke Platz 1 bei den Juniorinnen B und Platz 1 für Anna-Maria bei den Juniorinnen A. Aber bei all dem Ehrgeiz blieb unterwegs sogar noch Zeit zu plaudern mit dem Olympia-Ass. Und Claudia Pechstein sagte ehrlich zu den Mädels, das sie ihre Chance in der Abfahrt suchen musste, da sie beim Anblick der dünnen Langläuferbeine sicher am Anstieg nicht so viel Chancen hatte :-).

Diese starke Leistung sollte den beiden Skilangläuferinnen viel Motivation für die neue Saison geben.

Text: S. Löschke
MZ-Artikel

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