Die Corona – Pandemie und unser Vereinstraining

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von Dr. Andreas Lange
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,
als der Teil-Lockdown Anfang November in Kraft trat, gab es verständlicherweise viel Unmut und
Unverständnis darüber, dass das Training in den Sportvereinen mit Ausnahme vom Profisport so
rigoros unterbunden wurde. Sicher ist das für alle unsere Schützlinge ein einschneidendes Ereignis.
Als Tierarzt habe ich mich eine ganze Zeit meines Berufslebens auch mit Seuchenbekämpfung
beschäftigt und habe deshalb zum besseren Verständnis versucht, einmal ein Fließschema zu
entwickeln, was den Sinn der Maßnahme etwas verständlicher machen soll. Mittlerweile haben ja
Studien ergeben, dass Kinder und Jugendliche genau so die Infektion weiter verbreiten können, wie
Erwachsene, wenn si e bis jetzt zum Glück offensichtlich nicht so schwer erkranken. Sie können die
Infektion über das Schema hinaus aber auch mit nach Hause zu ihren Familien bringen.
Es ist wohl aus meiner jahrelangen Erfahrung eine realistische Annahme, dass die Mitglieder einer
Trainingsgruppe im Verein nicht alle aus der gleichen Schule und der gleichen Schulklasse
zusammensetzen. Wie beim Wiederbeginn des Trainings Ende April, als Training in kleinen Gruppe
stattfand, ist es wohl in keinem Verein möglich, dass sich ein Trainer nur um eine einzige solcher
kleinen Gruppen kümmern kann. Die Erfahrung im April hat auch gezeigt, dass bei aller Achtsamkeit
die Mindestabstände während des Trainings nicht immer durchgehend einzuhalten sind. Somit sind
nahe Kontakte und damit Infektionen auch nicht gänzlich zu verhindern.
Das Schema soll zeigen, dass sich die Gruppen logischerweise beim Vereinstraining anders mischen,
als wenn nur der Schulbetrieb aufrechterhalten wird, bzw. die Teilnehmer nur zwischen Schule und
Familie pendeln. Eine zusätzliche Vermischung der Personengruppen, mit möglicherweise infizierten
und unerkannten Virusausscheidern, kann also bei einem hohen Infektionsgeschehen zur
vermehrten Virusverbreitung beitragen.
Was dann auf der Vereinsebene schon kaum machbar ist, kann natürlich in noch stärkerem Maße auf
überregionale Veranstaltungen und Sportwettkämpfe übertragen werden. Anders als im Profisport,
können sich unsere Vereinsmitglieder ja nicht in einer abgeschlossenen „Blase“ bewegen. Sie haben
alle noch Schule, Arbeitsleben und Familienkontakte.
Sicher ist das alles sehr theoretisch und vereinfacht. Ich hoffe aber, etwas besser zum Verständnis
der Situation beitragen zu können. Wir werden das in unseren Vereinen und Verbänden vermutlich
noch längere Zeit ertragen müssen, ohne den Kontakt zu den Sportlern gänzlich zu verlieren.
Verlieren wir trotzdem nicht den Mut!

Warum das Verbot von Vereinstraining im Moment Sinn macht

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